- Zwerge
- Zwerge,1) Astronomie: die Zwergsterne.2) Volksglaube, Sage und Märchen: kleine anthropomorphe Wesen mit unterirdischen Behausungen (besonders in Bergen, Höhlen, Baumwurzeln), die, ähnlich wie Menschen, meist im sozialen Kollektiv leben (zum Teil mit König) und meist Handwerksberufe ausüben; auch z. B. Erdmännchen, Bergmännchen, Wichtel, Heinzelmännchen, Unterirdische, Quergel (Ostmittel-Deutschland), Fenixmännchen (Schlesien), Gütel (erzgebirg. Bergwerke) genannt. Zwerge können niedlich bis hässlich sein; meist sind sie gutartig, manche können unterschiedliche Gestalten annehmen oder sich unter Tarnkappen verbergen; oft bewachen sie Schätze (z. B. Alberich im Nibelungenlied), haben Zauberkräfte, trösten, rächen, bestrafen oder greifen sonst dem Menschen helfend ein. Sagen vom Abzug der Zwerge wegen des Glockengeläuts oder der Eisenhämmer und Motivverschiebungen auf Gestalten wie »Teufel« und »Hexe« weisen auf das Zurückweichen des Volksglaubens besonders aufgrund des Einflusses des Christentums. Moderne Varianten sind Gartenzwerge und zwergartige Figuren in der Fernsehwerbung. (Kobold)Die Z. kommen!, hg. v. V. Hänsel u. a., Ausst.-Kat. (1993).
Universal-Lexikon. 2012.